Der Limonadekonsum steigt ständig. Bis 1950 waren in den USA 0,2 Liter für eine Limonade üblich. 1960 gab es dann plötzlich Dosen mit 0,35 Liter und heute sind Flaschen mit 0,6 Liter die Norm. An jeder amerikanischen Tankstelle kann man problemlos einen 1,3-Liter-Plastikbecher mit Limonade auffüllen lassen, in fast allen Restaurants wird kostenlos nachgeschenkt.
Limonadewerbung richtet sich direkt an Kinder und treibt eine Epidemie von ADHS voran
Die Limonadenindustrie gibt fast 400 Millionen Dollar für Werbung aus, die sich direkt an Kinder und Jugendliche im Alter zwischen zwei und 17 Jahren wendet. Das Marketing scheint erfolgreich zu sein, denn Limonade findet man in fast allen Einkaufswagen von Wal-Mart und in den Kühlschränken in Haus und Wohnung. In dem Maße, wie der Limonadenkonsum bei Kindern steigt, mehren sich die Fälle von Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung. Laut einer neuen Statistik der US-Gesundheitsbehörde CDC leiden heute elf Prozent der amerikanischen Schulkinder an ADHS, jeder fünfte Junge im Highschool-Alter ist betroffen.
Wird bei Kindern eine Hyperaktivitätsstörung diagnostiziert, verschreiben die Ärzte häufig vorschnell unnötige Medikamente wie Ritalin oder Adderall. Diese Junk-Medikamente behandeln das Problem nicht an der Wurzel und sie führen mit der Zeit zu zusätzlicher Ängstlichkeit, aber auch Abhängigkeit und Psychose.
Australische Studie zeigt, wie Limonade im Gehirn zu Hyperaktivität führt
Eine neue Studie aus Australien belegt, dass gezuckerte Getränke die Hyperaktivität im Gehirn fördern. Die Forscher entdeckten, dass der Limonadenkonsum Hunderte von Proteinen im Gehirn verändert – Proteine, die für eine gesunde Zellfunktion und die DNS-Kommunikation zuständig sind. Bei der Studie wurden die Gehirne von 24 Ratten untersucht. Die Forscherinnen Jane Franklin und Jennifer Cornish von der Macquarie University in Sydney untersuchten Gewebeproben aus einem Gehirnareal der Tiere. Am Ende des Experiments wurden deutliche Veränderungen bei den Werten von fast 300 verschiedenen Proteinen beobachtet.
Während des Tests wurden die Ratten 26 Tage lang mit einer zehnprozentigen Zuckerlösung gefüttert. Das entspricht der Zuckermenge von einer Dose Limonade täglich. Eine Kontrollgruppe erhielt in dieser Zeit reines Wasser. Nach Ablauf der 26 Tage wurde der orbitale Frontalkortex der Ratten untersucht, das ist das direkt hinter den Augen gelegene Gehirnareal. Mithilfe eines speziellen Enzyms entnahmen die Forscher Proteine und Peptide aus dem orbitalen Frontalkortex der Rattengehirne. Mit einem Massenspektrometer konnten spezifische Peptide und Proteine isoliert und aufgelistet werden.
Nachdem 1373 Proteine identifiziert waren, zeigte sich, dass 290 davon bei den zuckergefütterten Ratten deutlich verändert waren. Die Ratten, die Wasser erhalten hatten, zeigten keine veränderten Proteinwerte. Franklin betont, dass die verschiedenen Proteinveränderungen bei den zuckergefütterten Ratten erheblich größer waren als bei einer früheren Studie, bei der die Wirkung von Koffein auf die Proteinwerte im Gehirn gemessen worden war.
Die Welt vor der Verbindung zwischen Limonadenkonsum und Hyperaktivität warnen
Besonders beunruhigend ist bei den Ergebnissen der Studie, dass ungefähr die Hälfte der veränderten Proteine im Gehirn der Ratten eine wichtige Rolle bei der Zellfunktion des Gehirns spielt, beispielsweise bei der Lebensdauer der Zellen, der DNS-Kommunikation und DNS-Reparatur. Ähnlich werden 30 Prozent der veränderten Proteine mit der Entstehung von Krankheiten wie Alzheimer, Parkinson und Schizophrenie in Verbindung gebracht. Franklin: »Unsere Ergebnisse zeigen, dass der langfristige Verzehr von zuckergesüßten Getränken anstelle von Wasser zu lang anhaltenden Veränderungen im Verhalten und einer grundlegenden Veränderung in der Chemie des Gehirns führen kann.«
»Hyperaktivität ist ein physischer Hinweis darauf, dass im Gehirn etwas Ungewöhnliches vor sich geht. Es könnte eine Reflexion von Veränderungen sein, die auftreten, um den Organismus in den Zustand vor der Zuckeraufnahme zurückzufahren, nachdem er sich an längeren Zuckerkonsum gewöhnt hat.« Zusammenfassend erklärt sie, dass der Kontakt mit Zucker verschiedene biologische Prozesse verändern kann und möglicherweise sogar bei neurologischen Störungen eine Rolle spielt. »Wir können aufgrund unserer Arbeit nicht behaupten, dass diese Veränderungen die damit verbundenen Krankheiten verursachen, aber wir wären gut beraten, die Verbindung genauer zu untersuchen.«