Offizielle Stellungnahme des Europäischen Steuerzahlerbunds (TAE) zur
Schweizer Volksabstimmung zur »Gold-Initiative« am 30.11.2014
Redaktion
Die Produktion von unglaublichen Mengen neu »gedruckten« Buchgelds durch die EZB und die Schuldenverschiebung via Target-2 tun in der Euro-Zone alles, um den Euro zu schwächen, die nationale Finanzhoheit der einzelnen Euro-Staaten zu eliminieren und die ehemals leistungsfähige Kasse Deutschlands zugunsten der schwachen Euro-Staaten zu plündern.
Der »Euro-Friede« wird nun angeblich und ausgerechnet durch die lieben
Eidgenossen und deren Volksbegehren (am 30.11.2014) zum Gold (Gold-Initiative) gestört. Was ist da los, wie lautet die Vorgeschichte?
Die von uns auf www.stop-esm.org häufig geschilderten chaotischen
politischen und finanziellen Verhältnisse der Euro-Zone (und der USA)
untergraben ebenso zwangsläufig wie fortwährend die Kaufkraft des Euro und
stärken dadurch den Franken (relative Aufwertung). Ein starker Franken ist,
allen Unkenrufen zum Trotz, gut für die Schweizer, denn er sichert ihren
Lebensstandard und sie können für gute Arbeit im Ausland billiger einkaufen (Importe).
Andererseits ergeben sich durch den stets schwächelnden Euro unstreitig
Probleme im grenznahen Bereich, für den Tourismus und Teile der Exportindustrie
(deren importierte Vorprodukte sich allerdings mit starkem Franken auch
verbilligen!). Anstatt nun aber die einheimische Produktion zu verbilligen, zu
rationalisieren und zu optimieren, um trotz starkem Franken konkurrenzfähig zu
bleiben (wie dies die Schweiz und Deutschland trotz starker Währungen
jahrzehntelang vorexerziert haben), hat die Schweizer Nationalbank SNB einen
anderen Weg eingeschlagen. Am 06.09.2011 verkündigte sie - unseligem Zeitgeist
folgend - den unbegrenzten Verkauf von Franken gegen
Devisen (meist Euro/deutsche Staatsanleihen) um so den
magischen Mindestkurs von 1,20 Franken pro Euro zu »verteidigen«.
»Gegenwärtig sei der Schweizer Franken massiv überbewertet«, verlautbarte
seinerzeit die SNB. Dies war jedoch eine fatale Fehlentscheidung, denn die
»gegenwärtige Überbewertung« hält nun schon seit über drei Jahren an; und so hat
die SNB zur Verteidigung dieser unsinnigen Grenze für 470 Milliarden Schweizer Franken verschiedene
Fremdwährungen/Devisen aufgekauft, überwiegend in Euro gehandelte Papiere. Man hat also
gute Schweizer Franken in schwächelnde Währungen getauscht und
diese rumoren nun unheildrohend und überschwer in der SNB-Bilanz.
Im Vergleich dazu beträgt der Bundeshaushalt der Schweiz rund
65 Milliarden Schweizer Franken, während sich die Gesamtschulden der Schweiz auf ca. 211 Milliarden Schweizer Franken belaufen.i
Damit metastasieren die Devisenzwangskäufe der SNB zur Verteidigung der
1,20-Grenze zu einem gigantischen Problem der Schweiz, das sich mit jeder
zusätzlichen Milliarde potenziert.
Stellen Sie sich vor, Sie hätten eine Bäckerei und einer ihrer Großkunden
würde Ihnen mitteilen, er habe finanzielle Probleme und könne die Preise für
Ihre Semmeln nicht mehr bezahlen. Sie haben jetzt verschiedene Möglichkeiten:
a) Sie produzieren Ihre Semmeln kostengünstiger und fahren
in der Belieferung fort,b) Sie beliefern den Kunden nicht mehr oder backen kleinere
Brötchen oderc) Sie gewähren Ihrem Kunden unbegrenzten Kredit, indem Sie
seine schwache Währung akzeptieren und er so zu alten Preisen einkaufen
kann.
Das ist der Weg, den die SNB gewählt hat und dem die politische Klasse und
der mediale Mainstream der Schweiz zustimmte. Es ist der Weg zur Überwältigung
und Plünderung der Schweiz.
So führen die massiven Devisenaufkäufe der SNB direkt in den Abgrund. Sie
sind kaufmännisch töricht und politisch tödlich. Kleinen privilegierten Gruppen
entsteht ein Nutzen, das gesamte Schweizer Volk aber wird massiv Schaden
erleiden. Auf Dauer ist die 1,20-Grenze gegen den ständig schwächelnden und
künstlich ernährten Euro-Raum ohnehin nicht zu halten. Und was dann?
Wenn nun der SNB-Präsident Jordan warnt, die Gold-Initiative sei »unnötig und
gefährlich«, dann ist das nur ein weiterer durchsichtiger Versuch, den nun
offensichtlichen Fehler der Einführung des 1,20-Mindestkurses zu vertuschen.
Denn gute Franken zum Fenster hinausschmeißen kann jeder,
dazu braucht man nicht die SNB. Ebenso unsinnig war ja auch der Verkauf von 1550
Tonnen Gold durch die SNB in den Jahren 2000 bis 2008.ii
Das Gold gehörte den Schweizer Bürgern. Die Verkäufe erfolgten überwiegend zu
Tiefstpreisen, das Gold wurde praktisch verschleudert. Der von der SNB den
Schweizer Bürgern zugefügte Schaden beläuft sich auf knapp 40 Milliarden
Schweizer Frankeniii,
also rund 61 Prozent des Schweizer Bundeshaushalts 2014. Die Zentralbank scheint
seither nicht klüger geworden zu sein. Es liegt doch auf der Hand: Die Schweiz,
deren Nationalbank schwächelnde Fremdwährungen/Devisen in fast achtfacher Höhe
des Bundehaushalts aufgekauft hat (mit ständig steigender Tendenz!) muss viel,
viel Glück haben, um irgendwann diese Devisenbestände ohne gigantische Verluste
wieder loszuwerden.
Letztlich ist das nur denkbar, wenn die Schweiz in ihrer wirtschaftlichen
Leistungskraft unter das Durchschnittsniveau der Euro-Zone absacken sollte, was
den Schweizern kaum gefallen dürfte! Durch die hochriskanten Devisenaufkäufe der
SNB verfängt sich die Schweiz zusehends in den gierigen Tentakeln der
Finanz-Eurokraken, aus denen es am Ende kein Entkommen geben wird.
Und gigantische Verluste bedeuten hier zum Schluss noch etwas ganz anderes:
Nämlich Verlust der Schweizer Souveränität als Nationalstaat und Eingliederung
der Schweiz in die Euro-Zone! Die Initiatoren der »Gold-Initiative« (hier ein Video-Link) haben diese Gefahren erkannt und wollen
damit sowohl der SNB die notwendigen Zügel anlegen wie auch die Freiheit der
Schweiz verteidigen. Auch vor Jahrhunderten, als sich die Schweiz ihre Freiheit
erkämpfte und diese später ruhmvoll gegen den mächtigen Burgunderherzog
verteidigte, war die Stimmung schwankend. Dennoch hat sich im Ergebnis der
Volkswille durchgesetzt, die Schweiz blieb ein freies Land.
Heute werden Nationen durch Währungskriege und Stimmzettel vernichtet oder
aufgegebeniv.
Die Schweiz ist vielen ein Dorn im Auge: Wie Deutschland ist sie ein attraktives
Angriffsziel schon wegen des Wohlstands ihrer Bürger. Ferner ist der Schweizer
Franken, wie auch Gold, ein höchst unangenehmer Vergleichsmaßstab für die
Stabilität anderer Währungsräume, speziell der Euro-Zone. Die Schwächung bzw.
Beseitigung des Franken liegt deshalb im zentralen Interesse der weltweit
operierenden Hochfinanz, die zur Erhaltung und Mehrung ihrer Macht seit
Jahrzehnten die Fäden des Papiergeldes zieht, die Presse beherrscht und
systematisch Golddrückung betreibt.
Die Verpflichtung der jeweiligen nationalen Zentralbank, (Bürger-) Gold
körperlich in ausreichenden Mengen in den eigenen, inländischen Tresoren
aufzubewahren und dem Volk hierüber jährlich detailliert Rechenschaft abzulegen,
steuert der Gold- und Papiergeldmanipulation entgegen und ist damit ein Gebot
der finanziellen Stabilität und Sicherheit eines jeden freien
Staates im Interesse seiner Bürger.
Dass solche Kontrollen dem Vorstand einer SNB und BuBa nicht schmecken, ist
verständlich. Sie wollen unantastbare Götter in ihrem kleinen Himmel sein. Wer
lässt sich schon gerne vom Volk kontrollieren. Dennoch: Mit der Stimme »JA zur
Schweizer Goldinitiative« wird dieses Ziel erreicht und gleichzeitig wird es
sich die SNB zukünftig dreimal überlegen, weiterhin schwache Währungen
aufzukaufen, wenn sie gleichzeitig 20 Prozent Gold (nicht Goldzertifikate)
erwerben muss.
Unsere Organisation hat schon vor Jahren zusammen mit Peter Boehringer die deutsche Initiative www.gold-action.de
»Holt unser Gold heim« gegründet, die unabhängig, aber zeitgleich mit der
»Gold-Initiative« in der Schweiz entstanden ist. Wir kennen also das Goldthema
seit langer Zeit genau. Es geht bei der »Goldabstimmung« der Schweizer
Bevölkerung um zwei elementare Dinge:
Um solides Finanzgebaren des Schweizer Staates durch klare
Kontrolle der SNB.Um die Verteidigung der Schweiz als Nationalstaat
schlechthin.
Deshalb ist für uns sonnenklar, dass es im ureigenen Interesse (fast) jedes
Schweizers liegt, mit
JA zur
Gold-Initiative
zu stimmen. Missachten Sie als Schweizer alle abratenden Beschwörungen der
SNB, verschiedener Parteigrößen, diverser »besorgter Ökonomen«, des medialen
Mainstreams usw.: Diese handeln in der von Partikularinteressen gesteuerten Absicht, den freien
Bürgerwillen und das Volksinteresse der Schweiz gezielt zu untergraben.
Aber was soll als Entscheidungsmaßstab gelten? Stellen Sie sich einfach vor,
Sie müssten kurzfristig zur Absicherung Ihrer Familie für drohende Zeiten ein
privates Depot anlegen. Würden Sie dort, wie es die Schweizer Nationalbank
macht, überwiegend Papiergeld in Form der Euro-Fremdwährung einlagern oder doch
lieber den vertrauten Schweizer Franken und einen guten Teil in Gold, wie dies
bewährte Tradition ist? Je nachdem, wie Sie diese Frage spontan beantworten,
sollten Sie bei der Gold-Initiative abstimmen.
Liebe Schweizer, unsere Meinung ist folgende:
Sie verteidigen mit dem Stimmzettel und Ihrem JA zur Goldinitiative die
Freiheit der Schweiz, wie dies früher Ihre Vorfahren unter Einsatz des Lebens
mit dem Schwert in der Hand getan haben. Sie sollten nicht das Erbe Ihrer
Vorfahren verraten. Denken Sie an Ihre Kinder bzw. Ihre Familie und handeln Sie
wie vernünftige Bürger, die sich von keiner Obrigkeit gängeln und von keiner
Presse täuschen lassen - wie echte Schweizer und Schweizerinnen eben!
Rolf von Hohenhau
Taxpayers Association Europe
(Präsident)
P.S. Bitte weiterhin www.stop-esm.org zeichnen. Auch Schweizer sind
willkommen!
Fußnoten:
i
Entwicklung der Höhe der Staatsverschuldung der Schweiz
ii
Von 2000 bis 2005 verschleuderte die SNB 1300 Tonnen Gold. Weitere 250 Tonnen
wurden 2007 bis 2008 verkauft.
iii
Nach anderer Rechnung auf bis zu 60 Milliarden Schweizer Franken.
iv
Jüngstes Beispiel: Schottland
Meine Meinung dazu: Statt wertloser Devisen (deren Wert verringert sich garantiert) könnten und sollten die Schweizer bzw. ihre SNB besser Gold kaufen und/oder ihre Staatsschulden mit dem zusätzlich geschaffenen Geld zurückzahlen. Spekulationen warum die SNB offensichtlich schädliche Geldpolitik für die Schweizer betreibt überlasse ich anderen, aber ich denke, dass hier Konzerninteressen eine große Rolle spielen. Bei einem zu höhen Franken wird es schwierig gewisse Güter im Ausland zu verkaufen, weil sie dann sehr teuer sind. Doch sollte es meiner Meinung nach möglich sein den Franken auch so zu drücken, indem, wie schon gesagt, die neu geschaffenen Geldmengen in reale Güter investiert werden (z.B. Goldankauf). Die erhöhte Geldmenge sollte automatisch den Wert des Franken wieder sinken lassen.