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RUSSLAND, US-SANKTIONEN UND DUMME CIA-ÖLKRIEGE

21.12.2014 21:37

Russland, US-Sanktionen und dumme CIA-Ölkriege

F. William Engdahl

 

Die jüngsten Schlagzeilen berichten über den dramatischen Absturz des russischen Rubels gegenüber Dollar und Euro. Der Ölpreis schwankt weltweit um 57 Dollar für das Barrel, Ende August lag er noch bei über 100 Dollar. Die Ölminister der OPEC lehnen eine Stabilisierung der Preise ab. Der Handel mit russischen Rubel muss Mitte Dezember ausgesetzt werden.

 

 

 

Dann votiert der US-Kongress für eine weitere Runde von Wirtschaftssanktionen gegen Russland, die Präsident Obama nur noch unterschreiben muss. Schauen wir uns all diese Meldungen etwas genauer an, so lassen sie die große strategische Konfusion erkennen, mit der die westlichen Verbündeten, insbesondere die amerikanischen Oligarchen, verzweifelt nach Wegen suchen, ihre globale Macht zu erhalten.

 

Ich benutze manchmal das anschauliche Adjektiv »dumm«, wenn ich über das Handeln von Menschen spreche, die wir normalerweise für alles andere als dumm halten. »Böswillig«, »übel«, sogar »satanisch«, das sagt man, aber nicht »dumm«. Doch mir erscheint die Beschreibung »dumm« immer mehr angemessen. Tatsächlich ist es ihre Dummheit, die sie in ihrer Sucht nach Macht nicht in der Lage sein lässt, die globalen Folgen ihrer Taktik oder Strategie zu erkennen.

 

Wenn wir Intelligenz definieren als die Fähigkeit, zu verstehen, wie alles in unserem Universum miteinander zusammenhängt, dann können wir alle diejenigen dumm nennen, die trotz ihrer großen Mittel und Zugang zu den besten Köpfen nicht in der Lage sind, die Welt anders als durch ihren Tunnelblick zu betrachten.

 

Von 1946 bis 1990 stabilisierte der Kalte Krieg ihre imperiale Weltmacht über Westeuropa, die Dritte Welt, Japan und Asien. Mit dem Ende jenes Kalten Krieges wurde diese Macht dramatischuntergraben, weil nun neue Kräfte wie China und Russland und sogar der Iran ihre souveränen Rechte in der Welt einfordern.

 

Wir können uns ihre Reaktion vorstellen: »Lass‘ uns doch zu dem zurückkehren, was damals funktioniert hat. Starten wir doch einen neuen Kalten Krieg oder sogar Schritt für Schritt einen neuen unkonventionellen globalen Krieg und erobern wir unser amerikanisches Jahrhundert, unser ›Projekt für ein neues amerikanisches Jahrhundert‹, wie es Dick Cheney und Freunde nennen, ›zurück‹.«

 

Jetzt versuchen sie eine Neuauflage ihrer 1986 erfolgreichen Strategie, über Saudi-Arabien den Ölpreis in den Keller zu treiben und damit Putin oder Maduro in Venezuela zu stürzen und den Iran auf den Kopf zu stellen – das besagen fundierte Berichte des zuverlässigen Washingtoner Politforschers Wayne Madsen.

 

1986 überredete der damalige US-Vizepräsident George H. W. Bush, Vater von George W., gemeinsam mit Außenminister George Shultz und anderen Riad – genauso wie es John Kerry bei seinem Treffen mit König Abdullah im September 2014 tat – zu einem »umgekehrten Ölschock«, der zum Zusammenbruch der überlasteten Sowjetunion führte. »Wenn es 1986 funktionierte, warum dann nicht auch 2014?« denken einige Leute in Washington.

 

Die Rolle der CIA und der Ölpreis-Selbstmord

 

Wie Madsen, ein ehemaliger Angestellter der NSA mit guten Verbindungen zu verschiedenen Fraktionen der Washingtoner Intelligence Community, schreibt, waren es CIA-Chef John Brennanund CIA-Agenten innerhalb der staatlichen saudi-arabischen Ölgesellschaft Aramco, die eine diabolische Strategie entwickelten, Saudi-Arabien und Kuwait den Weltmarkt mit Rohöl überschwemmen zu lassen und Wall-Street-Banken wie Goldman Sachs, JPMorgan Chase und Citigroup mit gehebelten Short-Futures für Rohöl die restliche schmutzige Arbeit zu überlassen.

 

Ich kann zwar Madsens Behauptung nicht bestätigen, dass die Flutung der Märkte durch Saudi-Arabien mindestens noch fünf Jahre andauern werde und die saudische Förderung danach einbreche, weil die CIA Aramco gegen den Rat von Ölingenieuren bei Schlumberger und anderen ausländischen Öldienstleistungsgesellschaften überredeten, keine Salzwasser-Injektion anzuwenden. Dass aber Brennan – den Leute, die ihn kennen, als »Primitivling« beschreiben – bereit war, die Saudi-Strategie gegen Putin einzusetzen, ist völlig plausibel.

 

Es gibt nur ein Problem: Die brillante Strategie ist letztendlich dumm, weil sie nicht nur die russischen Öleinnahmen und den Rubel in den Kollaps treibt, sondern auch die amerikanische Ölindustrie und damit mehrere Hundert Milliarden Dollar für geplante Energieinvestitionen weltweit.